Worte der Macht
Macht ist allgegenwärtig. Alle zwischenmenschlichen Beziehungen sind von Macht durchzogen. Seit jeher konkurrieren Menschen um knappe Ressourcen zur Durchsetzung ihrer Ziele. Das Ringen um Macht ist so alt wie die Menschheit selbst, und es ist niemals zu Ende. Der Mensch muss daher lernen, mit Macht zu leben, mit ihr umzugehen und sie zu beherrschen.
Über Jahrhunderte hinweg beschäftigten sich Philosophen und Gelehrte, Könige und Feldherren, Politiker und Strategen mit den grundsätzlichen Fragen nach dem Wesen von Macht, ihrer Erscheinungsform, Ausübung und Legitimität. Die Grundlogiken der Macht sind dabei in jeder Kultur und Epoche stets dieselben und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Weltgeschichte. Allerdings durchläuft der Begriff von Macht im speziellen Fall zugleich einen Prozess der kulturhistorischen Codierung. Unterschiede im Machtverständnis einzelner Akteure sind daher stets im kulturhistorischen Kontext zu denken.
Mit unserer Zusammenstellung „Worte der Macht“ blicken wir auf die Jahrhunderte alte Auseinandersetzung um Macht in ihrer Vielgestaltigkeit und Universalität zurück. Wir möchten so zu einem besseren Verständnis und einer offenen Debatte über den gesellschaftlichen Umgang mit Macht beitragen. Mit einem unvoreingenommenen Blick auf das Machtverständnis ausgewählter historischer Persönlichkeiten zeigen wir, dass Rechtfertigung, Wissen und die praktische Beherrschung von Macht unerlässlich für den politischen Erfolg sind. Das oftmals als unmoralisch angesehene Streben nach Macht wird so durch einen pragmatischen und ehrlichen Zugang enttabuisiert. Denn Macht ist weder gut noch böse – ihre Durchsetzung liegt letztlich in der Eigenverantwortung jedes einzelnen selbst. Macht ist stets das, was man aus ihr macht.
Zur besseren Übersicht haben wir die ausgewählten Lektionen der Macht in vier anthropologische Grundkategorien eingeordnet, die mit entsprechenden konkreten Handlungsformen von Macht korrespondieren: Aktionsmacht, instrumentelle Macht, autoritative Macht und datensetzende oder technische Macht. Dabei greifen wir auf die Machttheorie von Heinrich Popitz zurück.
Die Lektüre der Machtlektionen soll unseren Leserinnen und Lesern bewusst machen, dass trotz unzähliger Ratgeber und Schriften zum Umgang mit Macht, die tatsächliche Ausübung von Macht nicht am Schreibtisch erlernt werden kann. Macht konkretisiert sich stets in Herrschaft. Sie manifestiert sich in unterschiedlichen Formen und ist abhängig von den jeweiligen kulturellen Gegebenheiten ihrer Zeit. Mit den Lektionen möchten wir daher unsere Leserschaft anregen, sich selbst und ihre eigene Rolle im „Spielfeld der Macht“ zu reflektieren, um ihre eigene Position in diesem „Spielfeld“ verantwortlich und ethisch begründen zu können.
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HERAUSGEBER
Dominik Meier ist Inhaber und Geschäftsführer der 1997 mit Constanze Miller gegründeten Beratung für Strategie und Lobbying Miller & Meier Consulting. Seit Gründung der Deutschen Gesellschaft für Politikberatung e.V. (de’ge’pol) im Jahr 2002 ist Dominik Meier deren Vorsitzender. Dominik Meier ist zudem Vice President der Public Affairs Community of Europe (PACE), sowie im Beirat des Travel Industry Clubs e.V. und Redaktionsmitglied des Online-Journals „Political Science Applied“.
Schwerpunkte seiner Arbeit sind strategische Positionierungsberatung und Lobbying Leadership ™ sowie Fragen der Ethik, Transparenz und Qualitätssicherung in der Politikberatung. Zu diesen Themenfeldern hält er regelmäßig Vorträge und veröffentlicht Beiträge in Tageszeiten, Fachzeitschriften und Sammelbänden.